In ein paar Wochen ist wieder Ostern. Jedes Jahr führt mich dieses Fest immer wieder ins Jahr 1980 zurück. Damals war ich 30 Jahre alt. Ostern 1980 … das ist genau das Geburtsdatum meines ersten Buches „Berichte von Astralreisen“. Und in einigen Wochen werde ich wahrscheinlich das 5. oder 6. Kapitel meines 42. Buches geschrieben haben.
Als ich heute Morgen einen Blick über die Schulter warf, wurde mir das wieder einmal bewusst. Ich kann es kaum glauben: Dreiundvierzig Jahre sind vergangen und fast ebenso viele Bücher sind aus meiner Feder hervorgegangen. Das bedeutet, dass ich den größten Teil meines Lebens damit verbracht habe, zu schreiben … Ihnen zu schreiben. Denn zweifellos schreibe ich jedes Mal an Sie, wenn ich den anspruchsvollen Weg, den das Verfassen eines neuen Buches darstellt, wie eine Erkundungs- und Pilgerreise beginne.
Ich musste es Ihnen einfach sagen, auch auf die Gefahr, mich zu wiederholen: Diese 43 Jahre, in denen ich schriftlich Zeugnis von meinen Erfahrungen abgelegt habe, waren nur dank Ihnen – den bekannten und unbekannten Lesern – möglich. Dank Ihrer Treue, dank der Beständigkeit Ihrer inneren Suche und dank Ihrer Entschlossenheit, aus unserer Welt eine bessere Welt gestalten zu wollen, habe ich mich dieser schriftstellerischen Arbeit gewidmet.
Für Ihr aufmerksames Ohr, das Sie mir geliehen haben, und für Ihr Vertrauen, das Sie mir weiterhin entgegenbringen, möchte ich mich bei Ihnen an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bedanken. Es ist ein Dankeschön aus tiefster Seele, denn ich halte es für ein Privileg, viele Freunde von überallher, die sich auf demselben Weg des Lichts und der Hoffnung befinden, zusammenbringen zu können.
Die jüngste Veröffentlichung eines meiner Bücher auf Russisch und die nächste auf Polnisch sind der aktuelle Beweis dafür, ganz zu schweigen von den fast 200 Übersetzungen meiner Bücher in viele andere Sprachen, wie z. B. auch auf Rumänisch.
Jeden Tag, jede Woche und jeden Monat erreichen mich Ihre Briefe. Ich kann sie nicht immer, oder besser gesagt, nicht sehr oft, beantworten. Ich bin mir sicher, dass Sie den Grund dafür verstehen und mich dafür entschuldigen werden: Sie sind einfach zu zahlreich! Und sie einzeln zu beantworten, würde zwangsläufig bedeuten, dass ich aufhören müsste, Ihnen weitere Bücher vorzulegen. Sie sollten jedoch wissen, dass ich alle Briefe, die mich erreichen, aufmerksam lese und dass sie, so zahlreich sie auch sein mögen, für mich niemals bedeutungslos sind. Wenn ein Kontakt zwischen dem Verfasser eines Buches und seinen Lesern hergestellt und aufgebaut wird, ist das immer wertvoll und sollte als ein Geschenk des Himmels betrachtet werden, ein Geschenk, das keinesfalls selbstverständlich ist. Dessen bin ich mir sehr bewusst und dafür danke ich Ihnen ebenfalls.
Ich möchte diesen Umstand jetzt nutzen, um Ihnen ein Geständnis abzulegen: Ich habe nie daran gedacht, Schriftsteller zu werden oder zu sein! So absurd diese Behauptung – nach so vielen Büchern! – auch klingen mag, ist es doch das, was ich in Wirklichkeit tief in meiner Seele empfinde.
Als ich Ende 1977 mit der Niederschrift „Berichte von Astralreisen“ begann, konnte ich mir nicht vorstellen, dass darauf ein weiteres Buch folgen würde, dann noch eines und noch eines…
Die Lebensströmung hat mich fast gegen meinen Willen auf einen Weg der inneren Entdeckung getrieben, der mich vor allem zu jemandem hat werden lassen, der Zeugnis von etwas ablegt. Ich bin in erster Linie ein Mystiker, d. h. ein Erforscher der unermesslichen Tiefen und Weiten des Bewusstseins. Aus einem solchen Grund, achte ich, wie Sie wissen, auf meine Schreibweise, denn man kann es sich nicht leisten, das unendlich Große mit unklaren Worten zu besingen.
In Wahrheit schreibe ich nicht, weil ich besonders gerne schreibe, sondern weil es sein muss … weil ich in mir die Spur einer Dimension von Hoffnung und Licht trage, an der ich andere dringend teilhaben lassen muss. Und vor allem, weil es eine immerwährende Gegenwart gibt, die in meiner Brust lebt und die ich nicht davon abhalten kann, sich zu verschenken.
Es ist, wie Sie sich denken können, die Lichtdimension eines gewissen Gesandten, der uns vor zwei Jahrtausenden aufsuchte, und die seiner Brüder im Geiste, die nicht aufgehört haben, mich zu begleiten. Selbst in den schwierigsten Stunden nicht! Und von diesen Stunden gab es wahrlich einige. Diese mehr als vierzig Jahre waren kein leichter Weg für mich. Ich habe, wie jeder andere auch, eine Reihe von Prüfungen durchlaufen, wobei ich manchmal Leidenschaften und Missverständnisse entfesselt habe. Das Leben in der Öffentlichkeit bringt das mit sich…
Offensichtlich hat mein Weg auch viele Menschen verwirrt. Dieser Weg hat jedoch nur meine Authentizität veranschaulicht, mich nicht davor zu scheuen, stets auf den Sinn der Metamorphose zu verweisen und weit weg von jeglicher Versteinerung voranzuschreiten, indem ich den Weg zu erkennen weiß, den es zu gehen gilt: für mich und für andere. Natürlich gab es von Zeit zu Zeit einige, die behaupteten, ich sei von Grund auf „von den dunklen Mächten verführt“. Das ist schwer zu lesen, aber ich habe es vorgezogen, darüber zu lächeln und meine Bücher den wahren Inhalt meines Herzens und meiner Erinnerung erzählen zu lassen. Die vielen tausend Seiten, die ich geschrieben habe, sind Ausdruck meiner Einfachheit und Integrität.
Manchmal werde ich gefragt, wie viele Bücher ich noch schreiben will? Ich weiß es nicht. Vielleicht so viele, wie „man“ von mir verlangt; oder so viele, wie ich denke, dass ich noch etwas zu sagen habe, ohne mich unnötig zu wiederholen; und wahrscheinlich auch nur so lange, wie ich die Kraft dazu habe. Ich kümmere mich nicht um die Bemerkung, die ich einmal über mich gelesen habe: „Hüten wir uns vor jemandem, der sich zwingt, ein Buch pro Jahr zu veröffentlichen. Das ist verdächtig.“
Was mich betrifft, so misstraue ich zwei „Dingen“: der Lauheit und der daraus resultierenden Sterilität. Beides lässt uns einschlafen und verunglimpft jeden, der das Risiko eingeht, wirklich zu leben.
Daher sage ich all jenen, die das verstanden haben und die den Mut hatten – oft unter familiärer und sozialer Kritik –, mir seit so vielen Jahren zu vertrauen, noch einmal ein großes Dankeschön! Unsere Seelenfamilie ist viel zahlreicher als man denkt…
Sie wartet auf ihre Zeit und arbeitet daran, indem sie diese herbeiruft.
Ich grüße Sie brüderlich,
© Daniel Meurois