2011 in Jerusalem gefilmt während einer Einweihungsreise durch Israel: Daniel Meurois erklärt den Begriff Avatar in Zusammenhang mit Jesus.

Man kann nicht vom Christus-Prinzip sprechen, ohne den Begriff „Avatar“ zu erwähnen. Vor 2000 Jahren kannten wir diesen Begriff nicht. Aber heute, durch den Kontakt mit den östlichen Religionen, beginnen wir zu begreifen, was ein Avatar wirklich ist.

Für die Anhänger der östlichen Traditionen – ganz gleich, ob mit buddhistischem oder hinduistischem Hintergrund – ist ein Avatar eine göttliche Inkarnation, oder in anderen Worten: die Offenbarung einer Facette der Gottheit in einem fleischlichen Körper. Für die Orientalen – und das gilt auch allgemein – ist ein Avatar eine Manifestation der zweiten Person der Dreieinigkeit. Die hinduistische Entsprechung ist Vishnu, die zweite Person der hinduistischen Dreieinigkeit, welche aus Brahma, Vishnu und Shiva besteht. Shiva entspricht im Wesentlichen dem Heiligen Geist: Er rüttelt uns auf und zwingt uns zur Wandlung. Brahma ist der Vater. Und Vishnu, der unter anderem durch Krishna verkörpert wurde, entspricht der Kraft des Sohnes, also der zweiten Person der Dreieinigkeit. Genau dieselbe Kraft hat sich in Jesus einverleibt, ihn überschattet und als Avatar in der Geschichte bekannt gemacht. Man wird nicht Avatar, man wird als Avatar geboren, das heißt, mit dem Potential, eine göttliche Präsenz zu verkörpern.

Das Besondere am Meister Jesus ist, dass er in gewisser Weise ein doppelter Avatar war, da er zunächst nach seiner Rückkehr aus dem Orient bei einem Einweihungsritual in der großen Pyramide vom Geiste Christi – der zweiten Person der Dreieinigkeit –überschattet wurde, und anschließend vom Logos, dem Christus unserer Galaxie bzw. unseres galaktischen Systems, während der berühmten Taufe im Jordan.

Auf kosmischer Ebene kann man sagen, dass jedes Sonnensystem seinen eigenen Christus hat und dass die Sonne, die wir jeden Tag sehen, der konkrete Ausdruck der Christus-Energie in unserem Planeten- bzw. Sonnensystem darstellt. Das höchste Bewusstsein dieses außerordentlichen, ins Unermessliche verwirklichten Eingeweihten, ist das, was wir Christus nennen. Die Christus-Energie hat alle Avatare unserer Geschichte überschattet, unter anderem den Meister Jesus vor 2000 Jahren bei einem Einweihungsritual in der großen Cheops-Pyramide. In diesem Fall handelt es sich um eine erste Überschattung durch das Bewusstsein unseres Sonnensystems, auf die später bei der Taufe im Jordan eine zweite Überschattung durch dieselbe Art von Christus-Bewusstsein folgte, allerdings dann auf Ebene der gesamten Galaxie, unserer Milchstraße. Es ist ein bisschen wie das Prinzip der russischen Puppen, die jeweils ineinander stecken.

Es gibt demnach zwei verschiedene Erleuchtungserfahrungen als Christus: die erste in der großen Pyramide und die zweite bei der Taufe im Jordan – und dann gibt es bei der Kreuzigung die Sublimierung dieser Erleuchtung, als die zwei Lichtgestalten, die Jesus überschattet hatten – der Christus unseres Sonnensystems und der Christus unseres galaktischen Systems – ihn plötzlich verlassen. An sie, an diese beiden Wesen, richten sich die letzten Worte Jesu am Kreuz – Worte, die als Verzweiflungsschrei oder als Hilferuf interpretiert wurden.

„Mein Gott, warum hast du mich verlassen?“

Den genauen Wortlaut kennt man nicht. Auch damals wusste man nicht genau, was er gesagt hatte. Dennoch war es offensichtlich, dass er sich verlassen fühlte, als die Christus-Energie hoch 100 oder 1000 aus seinem Körper ausgetreten ist und er, so glaubte man, den Geist aufgegeben hat. Er hat nicht wirklich den Geist aufgegeben, dennoch ist er mit einer enorm großen Leere zurückgeblieben.

Warum musste das so sein? Ganz einfach, weil der gleichzeitige Austritt der beiden Lichtgestalten – Christus und Logos – aus Jesus Körper eine gewaltige Energiewelle erzeugt hat, welche die Bereinigung des kollektiven Karmas der Menschheit, die Betonung liegt auf „kollektiv“, ermöglicht hat. Das kollektive Karma der Menschheit war damals derart überladen, dass das menschliche Bewusstsein nicht in der Lage gewesen wäre, zur nächsten Stufe zu übergehen. Man kann das mit einer Aura-Bereinigung vergleichen. Genau das versteht man auch unter dem Satz: „Er hat uns von unseren Sünden erlöst“, als er gekreuzigt wurde. Wie ist das zu verstehen? Die planetarische Aura wurde dabei auf energetischer, kollektiver und vibratorischer Ebene bereinigt, um der Menschheit einen neuen Elan und die Möglichkeit zur Weiterentwicklung zu geben.

Vgl „Die ursprünglichen Lehren Christi“ beim Silberschnur Verlag