Die meisten Menschen haben schon mal in ihrem Leben ein oder mehrere Science-Fiction-Bücher gelesen. Und die anderen sind zwangsläufig irgendwann auf Filme oder Serien im Fernsehen gestoßen, die von Abenteuern durch Zeit und Raum handeln. Alle Menschen, die gerne mit dem Unbekannten flirten, werden seit jeher von den Schlüssel-Themen inspiriert, welche bisher bekannte Grenzen sprengen. Die „Stargate“-Serie ist ein gutes Beispiel für die positive Reaktion der Zuschauer auf solche Produktionen.

Handelt es sich nur um eine Modeerscheinung, die daher kommt, dass die modernen Menschen neue Helden und neue Träume suchen? Man könnte diese Frage von vornherein mit „Ja“ beantworten und zu einem anderen, „seriöseren“ Thema übergehen. Ich für mein Teil bin mir aber nicht so sicher… Mir scheint im Gegenteil, dass wir uns jetzt in einer Phase des Umbruchs befinden – einer Zeit, in der immer mehr Menschen versuchen, mit den alten Schemata sowie den begrenzten und oft sklerotischen Mustern Schluss zu machen. Worauf stütze ich meine Behauptung? Ganz einfach auf die jüngsten Forschungsergebnisse der Quantenphysik… aber auch auf meine praktische Erfahrung, da das Leben mir immer wieder – gelinde gesagt – aufwühlende Erlebnisse beschert.

Die meisten Bücher oder Filme, die unsere Generation in ihren Bann schlagen, haben gewiss eins gemeinsam: sie lassen uns an den Kern der Zeit – oder vielmehr der Raum-Zeit – reisen, und zwar mit der gleichen Leichtigkeit wie wir uns mit unserem Auto von Ort zu Ort fortbewegen. Immerhin ist das Ergebnis dieser „fantastischen“ Option für uns verblüffend und vergleichbar mit der Entdeckung der Tiefendimension – des Reliefs – für Menschen, die bisher nur zwei Dimensionen kannten: Länge und Breite. Unser Bewusstsein wird dabei radikal erweitert und das Spektrum der Möglichkeiten unglaublich ausgeweitet.

Fakt ist: Je mehr man sich auf eine solche Option einlässt, desto besser versteht man, dass die zeitliche Dimension so etwas wie eine königliche Pforte darstellt – den Zugang zu einem Universum, das uns dem Unendlichen näher zu bringen scheint.

Manche mögen einwenden, ich bringe mit ungezügelter Fantasie Fiktion und Wirklichkeit durcheinander… und ahnen nicht, dass sie mit ihrer Kritik den Kern der Sache treffen und dabei eine wissenschaftliche und metaphysische Frage aufwerfen, die nicht zutreffender sein könnte. So viel ist sicher: Ich werde nicht in Detail auf die jüngsten Entdeckungen der Quantenphysik eingehen, um darauf zu antworten. Dafür fehlt mir einfach die nötige Kompetenz. Ich möchte lediglich erwähnen, dass die neuen Erkenntnisse die Annahme vieler Wissenschaftler bestätigen, dass die zeitliche Dimension nicht länger als eine rein lineare Dimension mit unveränderlicher Vergangenheit-Gegenwart-Zukunft angesehen werden kann.

Die zeitliche Dimension hängt in erster Linie vom Bezugspunkt ab, von dem man sie wahrnimmt und analysiert. Nach einigen Berechnungen sollte sie sogar nicht nur nachgiebig und verformbar sein, sondern auch vom Schwingungsgrad der Materie abhängig sein – also vom Bewusstsein des Beobachters und folglich von der Energie, die diesem Bewusstsein zugrunde liegt.

Demnach sind Energie, Bewusstsein, Zeit und Materie eng miteinander verbunden, wie die Facetten einer einzigen Quelle… der man entsprechend der jeweiligen Kultur und Affinität jeden beliebigen Namen geben kann.

Im Rahmen dieser Überlegung stellt sich die Quantenphysik im Grunde die Frage nach der Wirklichkeit. Ist das Universum, in dem wir leben und das wir beharrlich als unseren einzigen Bezugspunkt betrachten, nicht doch bereits völlig virtuell? Ein wandelbares Universum, das sich immer wieder unserem Bewusstseinsniveau anpasst – und folglich von unserer Wahrnehmung des Lebens und der damit einhergehenden zeitlichen Dimension abhängt.

Wie man sieht, die Vorstellungswelt von gestern gestaltet heute unsere Gegenwart und stellt die Weichen für unsere Zukunft.

Persönlich bin ich davon überzeugt, dass die Menschen als Spezies wie die Leser eines langen Buches sind, die am Ende eines Kapitels gelangt sind und sich fieberhaft anschicken, die nächste Seite aufzuschlagen, um das neue Kapitel zu entdecken, das zum Verständnis der Handlung entscheidend ist.

Ja, ich glaube, dass wir an diesem Punkt angelangt sind. Immer mehr Menschen sind bereit, einen gewaltigen Sprung nach vorne zu machen. Dies geschieht zwangsläufig durch die Bändigung der zeitlichen Dimension und ergibt eine neue Definition von der Wirklichkeit… und von uns selbst.

Eben habe ich „Ich glaube“ geschrieben – doch „Ich sehe“ wäre viel passender. Denn obwohl ich keine wissenschaftliche Kompetenz mitbringe, kann ich jedoch sagen, dass meine Fähigkeiten im metaphysischen Bereich sich mit der Zeit entwickelt und verfeinert haben. Mein Lebensweg hat mich nicht dazu geführt, Theorien zu erstellen, sondern dazu, intensive mystische Erfahrungen zu machen. Und diese Erfahrungen sind der Grund, warum ich für ein anderes Verständnis der zeitlichen Dimension plädiere. Für mich ist das der Schlüssel zu einer neuen Herangehensweise an die Materie, das Bewusstsein und natürlich an den Geist, der uns beseelt und das gesamte Universum durchdringt.

Solche Erfahrungen lassen sich nicht in ein paar Zeilen zusammenfassen. Die meisten davon habe ich im außerkörperlichen Zustand erlebt. Dennoch kann ich die Ergebnisse meiner Seelenreisen in raumzeitlichen Sphären hier ansprechen – Reisen, die meine Seele seit über einem Vierteljahrhundert bereichern.

Mir entlang der Windungen meiner Überlegung zu folgen wird schnell zu einer Meditation, die die Annahme eines Grundprinzips voraussetzt: Dieses Prinzip ist das Sprungbrett für unseren Abflug; es geht hier um die Wiedergeburt. Ich werde auch nicht näher auf dieses Thema eingehen. Das ist einfach ein Postulat, wie es sie in jeder Forschung gibt – auch in der wissenschaftlichen Forschung. Das ist unser Einstiegspunkt, wenn wir vorankommen wollen…

Im Laufe zahlreicher willentlich induzierter außerkörperlicher Erfahrungen durfte ich meine eigene Vergangenheit erforschen. In anderen Worten, ich konnte den Ablauf von einigen meiner vergangenen Leben wieder erleben.

Um dieses Phänomen zu erklären, habe ich es früher oft mit einem Film aus der Vergangenheit, den man anschaut, verglichen. Heute jedoch, mit wachsender Erfahrung und nach tiefgehender Analyse des Erlebten, möchte ich mich von der starren Betrachtungsweise von vergangenen Leben und Zeit distanzieren. Denn der Begriff „Film aus der Vergangenheit“ beinhaltet implizit die Voraussetzung eines linearen Zeitmodells.

Wenn ich jedoch meine ferne Vergangenheit erforsche, habe ich stets deutlich das Gefühl – sogar die Gewissheit –, dass die Vergangenheit genauso real und greifbar ist wie meine Gegenwart im XXI. Jahrhundert. Manchmal bin ich sogar der festen Überzeugung, dass meine reisende Seele die Wahl hat, dort zu bleiben und nicht mehr in meinen jetzigen Körper zurückzukehren.

Ich möchte noch darauf hinweisen, dass solche „Seelenreisen“ stets bei klarem Geist erfolgen. Während ich das Leben und das Denken eines anderen „Ich“ aus der Vergangenheit wieder erlebe, bleibt mir immer bewusst, wer ich heute bin. Es ist mir wichtig, diesen Punkt zu betonen, weil er erstaunliche Perspektiven eröffnet…

Nach langjähriger Erfahrung und unzähligen Seelenreisen in die Vergangenheit neige ich heute dazu, die Hypothese der Zeitgleichheit aller Lebensformen und aller Zeitalter – und damit das illusorische Wesen der Zeit – ernsthaft in Betracht zu ziehen.

Der Schlüssel zu einem anderen Verständnis der raumzeitlichen Dimension wurde mir bei einer aufwühlenden außerkörperlichen Reise gegeben.

In der höchsten Dimension, die des Geistes, kann jeder von uns mit der Achse eines Rades verglichen werden. Diese Achse ist stabil und rein wie ein Diamant. Von ihr geht eine Vielzahl von Radspeichen aus. Jede Speiche entspricht einem Leben zu einem gegebenen Zeitpunkt. Sie besitzt ihre eigene, spezifische Farbschwingung, welche die gesammelten Lebenserfahrungen – das Lebensmotiv einer Seele – widerspiegelt.

Die Anzahl der Speichen dieses symbolischen Rades hängt davon ab, wie oft unser Geist – die Achse, die dem Göttlichen nahe steht – sich über seinen Raum hinaus projiziert. Dabei entstehen die zeitliche Dimension und die Materie, wie wir sie heute kennen.

Entsprechend dieser Analogie ist die Zeitwahrnehmung – die Wahrnehmung der Gegenwart, die jeder inkarnierte Mensch erfährt – das Ergebnis der exakten Ausrichtung seines Wesens bzw. seiner Seele, die die Erfahrung der Materie macht, mit dem Blickwinkel des Geistes in der Radmitte.

In anderen Worten, die Tatsache, dass wir überzeugt sind, zu einer bestimmten Zeit und mit einer bestimmten Persönlichkeit zu leben, ist die Folge der Synchronisierung unseres inkarnierten Bewusstseins, das sein Leben auf einer der Radspeichen lebt, mit seiner Achse, seinem Geist.

Wenn man diese Überlegung bis zum Kern der Analogie weiterführt, könnte man daraus schließen, dass unsere vermeintlich vergangenen Leben alle gleichzeitig in einem universellen Zeitraum – in einer Art absoluter Gegenwart –ablaufen.

Bei jeder neuen Inkarnation spielt die Seele nur eine Facette ihres Geistes, einen „Geistesblitz“, der sich mit einer besonderen Absicht inkarniert. Damit fügt sie dem Rad eine neue Speiche hinzu.

Es stellt sich nun die Frage, warum der Geist das Bedürfnis verspürt, einen Zeitraum zu erfinden, der zwangsläufig einengt. Die Antwort ist ganz einfach: um sich zu entwickeln! Denn ein Wesen, von welcher Dimension auch immer, das die Erfahrung von Abschottung und Unterdrückung macht und das sich stets im Kreise dreht, wird im Laufe der Zeit unweigerlich das dringende Bedürfnis nach Wachstum und freier Atmung verspüren und dabei seine Schalen sprengen. Denn die Linearität der Zeit ist unser Verhängnis – ein Hindernis zum ultimativen Wachstum des Lebens.

Das ist natürlich nur eine Theorie, die sich auf intensive mystische Erlebnisse stützt… trotzdem ist sie eine Überlegung wert. Denn sie stimmt im Wesentlichen mit dem Kern der großen spirituellen Bewegungen überein, die alle von der Notwendigkeit sprechen, sein Selbst bzw. seinen Geist zu finden und sich mit ihm zu verschmelzen, indem man die Konditionierungen des Ichs – der inkarnierten Seele – und der illusorischen Welten der Maya, die von dieser Seele generiert werden, überwindet.

Alle morgenländischen Traditionen zum Beispiel wissen um den sattvischen Zustand – den Zustand des Selbst. Dieser Zustand wird als erweiterte, absolute Gegenwart und Seligkeit beschrieben. Die Erschaffung von virtuellen Welten und linearer Zeit soll im Endeffekt nur diesem ultimativen Universum dienen… Gehen wir nun einen Schritt weiter in unserer Reise zum Unendlichen und nehmen wir an, dass das Lebensrad, das wir als Analogie benutzt haben, sich nicht waagerecht, sondern senkrecht und spiralförmig entwickelt. Stellen wir uns vor, dass wir vor einer Art Wendeltreppe stehen, deren Stufen jeweils ein Leben darstellen… Genau dieses Bild wurde mir bei einer außerkörperlichen Erfahrung übermittelt. Und jede Stufe der besagten Treppe bestand aus durchsichtigem Kristall…

Beim Hinaufsteigen stellte ich fest, dass ich immer jeweils die Stufe direkt unter und über mir sehen konnte. Dass es eine Verbindung zwischen verschiedenen Leben gibt und dass Informationen durch den Schleier der Zeit durchdringen können, das war offensichtlich der Gedanke, der mir dabei suggeriert wurde.

Das alles wirft natürlich eine ganze Menge von Fragen auf – zum Beispiel die Frage der Vorbestimmtheit im Rahmen eines geschlossenen Raum-Zeit-Kontinuums, selbst wenn es sich um ein virtuelles und illusorisches Universum handelt. Allerdings würden ein paar Zeilen dem Thema nicht gerecht sein. Sie könnten sogar dazu führen, dass unser Verstand am Rande einer Welt stecken bleibt, deren Schlüssel allein unser oberes Bewusstsein besitzt…

Was mich angeht, ich gebe nicht vor, die endgültige Antwort auf die angesprochenen Fragen zu haben.

Mein Ziel ist vor allem, neue Pforten im Bewusstsein der Menschen anzudeuten und alte Horizonte zu durchbrechen.

Die Zeit drängt… in unserem Zeitraum, versteht sich!

© Daniel Meurois

Vgl Das große Buch der Akasha-Chronik – Der Zugang zum universellen Weltengedächtnis“ beim Silberschnur-Verlag