Einverleibung und Channeling

Michèle Lefebvre: Sie haben vorhin von Wesen von den Sternen gesprochen. Und seit kurzem kann man auch Ihre gefilmten Channelings im Internet sehen, in denen Sie sich als Kanal für Wesen, die Sie Brüder von den Sternen nennen, zur Verfügung stellen. Bis jetzt hatten Sie dieses Phänomen eher privat gehalten; was hat sich geändert?

Daniel Meurois: Was sich geändert hat, hat mit dem zu tun, worüber wir gerade gesprochen haben, nämlich dass wir unsere Denkweise ändern und uns immer mehr für die Erkenntnis öffnen müssen, dass wir nicht die einzige Lebensform im Universum sind. Das ist auch eines der Ziele meiner Arbeit. Es gibt Leben in den Lichtwelten, aber es gibt auch Leben woanders im Universum, und das eine ist ohne das andere nicht vorstellbar.
Deshalb, im gleichen Maße, wie ich auf der rein spirituellen und metaphysischen Ebene arbeite, möchte ich auch zur Annäherung der verschiedenen Lebensformen beitragen; und die außerirdische Lebensform, die der Elohim, ist eine Lebensform, die wir jetzt im Rahmen unserer Entwicklung integrieren müssen.
Es gibt offensichtlich eine Vielzahl von außerirdischen Lebensformen; es sind nicht alle Wesen des Lichts, wie man weiß, aber ich möchte mich lieber auf die Lichtwesen konzentrieren, die uns seit Anbeginn der Zeit begleiten. Und in Verbindung mit diesen Lichtwesen habe ich der Veröffentlichung von einigen Channelings zugestimmt. Ich erlebe dieses Phänomen häufig seit den Jahren 1983-84. Es hat schrittweise angefangen und jetzt erlebe ich es ausschließlich als Einverleibung, das heißt, dass diese Wesen für eine bestimmte Zeit (1 bis 2 Stunden) von meinem physischen Körper Besitz nehmen, während mein Astralkörper diesen verlässt. Ich kann mich jedoch absolut nicht daran erinnern, was durch meinen Mund gesagt wird. Dafür muss ich hinterher die Ton- oder Videoaufnahmen hören.
Diese Wesen bedienen sich meines Körpers, um eine Botschaft zu übermitteln. Ich habe meine Einwilligung zur Aufnahme der Channelings gegeben, um etwas zu bewegen und damit es immer weniger Geheimnisse gibt in Bezug auf ihre Rolle, ihr Handeln und ihre Absicht.
Ich weiß sehr wohl, dass nur eine Minderheit von Menschen auf dieser Welt für solche Botschaften empfänglich ist, aber das macht nichts, wir müssen voranschreiten.
Ich mache keinen Unterschied zwischen dem Licht, das einige dieser Wesen versuchen, uns näher zu bringen, und dem Licht, das durch jahrtausendealte spirituelle Lehren durchscheint. Es ist das Gleiche, nur anders ausgedrückt. Und das Erstaunliche ist, dass es insgesamt nur eine Botschaft gibt; aber manche sind eher empfänglich für die Botschaft der „Außerirdischen“ und lehnen die rein spirituelle Botschaft ab, die von Jahrtausende alten Traditionen handelt. Manchmal hat man das Gefühl, dass es zwei Parteien gibt: diejenigen, die nur „außerirdische“ Botschaften akzeptieren und die anderen, die sich ausschließlich für die reine Metaphysik, Askese, Gebet und Meditation interessieren.
Ich finde es schade, wenn man die beiden trennt. Es gibt Betrüger auf beiden Seiten – und sogar viele in letzter Zeit –, es gibt falsche Mystiker und es gibt falsche außerirdische Botschaften. Aufgrund meiner Erfahrung kann ich sagen, dass die große Mehrheit der außerirdischen Botschaften entweder falsch ist oder durch die Persönlichkeit der Medien oder Kanäle missbraucht wird. Aber Achtung: Es gibt authentische Channels, die wahre Werte übermitteln, aber auf beiden Seiten gibt es Betrüger; auch auf der Ebene der Spiritualität gibt es falsche Meister und falsche Channels. Deshalb glaube ich, dass nur der gesunde Menschenverstand über die Frage entscheiden kann.
Was mich angeht, wenn ich einen Text mit spiritueller oder traditioneller Tragweite lese, oder wenn ich ein Channeling höre oder lese, dann frage ich mich als erstes: „Was bringt es mir? Hilft es mir zu wachsen?“ Das ist die Kernfrage: Lässt es uns in Selbstzufriedenheit verharren oder holt es uns im Gegenteil daraus, wühlt uns auf und ruft uns zur Ordnung? Hat es zum Ziel, bessere Menschen aus uns zu machen? Enthält es eine Botschaft der Liebe oder eine Botschaft des Schlafes? Das ist die Frage!
Es macht keinen Sinn, die Dogmen der spirituellen Traditionen hinter uns zu lassen, nur um uns kopflos in etwas zu stürzen, das uns erschlaffen lässt. Es sind zwei verschieden Wege, die beide ihre Nachteile haben. Und ich möchte die beiden vereinen, weil sie eine einzige Sprache sprechen, die Sprache der Liebe, die Sprache der Vervollkommnung der Menschen.

Jesus‘ Jüngerinnen

M.L.: Sie haben gerade Ihr einunddreißigstes Buch geschrieben. Können Sie ein paar Worte darüber sagen?

D.M.: Dieses Buch wird den Titel „Jesus‘ Jüngerinnen“ tragen. Die drei Marien sind Maria-Magdalena, Maria-Salome und Maria Kleophae (Jakobea). Ich habe schon in einigen Büchern über Maria-Magdalena gesprochen, aber sehr wenig über Maria-Salome und nie über Maria Kleophae.
Ich habe in der Akasha-Chronik gesucht, um herauszufinden, was diese Frauen erlebt haben. Warum sie? Weil sie die engsten Jüngerinnen Christi waren. Sie haben den weiblichen Kern gebildet, der die authentischen Werte, die später das Christentum ergeben haben, im Gallien der ersten Christen vermittelt hat.
Man weiß immer mehr über Maria-Magdalena; aber man weiß nicht genug über das Leben von Salome und Jakobea. Der Vorname Maria (von Miriam abgeleitet) wurde später von der Kirche ihren Namen hinzugefügt.
Laut der Tradition sind sie vor der Verfolgung in Palästina geflüchtet und mit einem Boot im Süden Frankreichs gelandet, nicht weit von Marseille, in der aktuellen Camargue. Der Ort, wo sie gelebt haben und die Grundprinzipien der Lehre, die später das Christentum geworden ist, vermittelt haben, trägt heute den Namen „Saintes-Maries-de-la-Mer“ – die heiligen Marien des Meeres.
Was man jedoch nicht weiß, ist, dass auch Maria-Magdalena durch Gallien gewandert ist, bis sie sich nach der Sainte-Baume begab; und dass sich die drei Frauen irgendwann an diesem Ort, der später die Saintes-Maries-de-la-Mer wurde, getroffen haben. Das ist der Augenblick, den ich durch die Akasha-Chronik mit ihnen erleben durfte (durch das Gedächtnis der Zeit) – einige Tage, die sie zusammen verbracht und in denen sie ihre gemeinsamen Erinnerungen ausgetauscht haben. Sie haben im Grunde die Quintessenz der Lehre Christi miteinander geteilt, wobei jede von ihnen diese Lehre auf ihre eigene Art und Weise empfangen hat.
Es handelt sich um drei unterschiedliche Temperamente, drei unterschiedliche Leben, drei unterschiedliche Frauen, die die bedeutendsten Initiationen ihres Lebens erzählen. Durch das Gedächtnis der Zeit habe ich das Privileg gehabt, dieser Zusammenkunft und dem Austausch ihrer Erinnerungen beizuwohnen. Dieses Buch ist für mich ohne Zweifel eines der bedeutendsten in meinem Leben, weil es mir eine sehr intime Einsicht in das tägliche Leben des Meisters Jesus und des Christus gegeben hat. Niemals zuvor hatte ich die Chance gehabt, die Lehre Christi so hautnah zu erleben.
Christus ist auf jeder Seite anwesend und es wird deutlich, dass Seine Größe alle Vorstellungen übersteigt. Er hat in gewisser Hinsicht für die Menschheit die Uhren wieder genullt. Dieses Buch ist eigentlich ein Buch der Liebe zu Christus durch den Blick dieser drei Frauen. Es ist knapp 400 Seiten lang. Ich weiß nicht, wie die Leser es aufnehmen werden, aber ich hoffe, dass es positiv sein wird, weil, als Schriftsteller aber auch als Zeuge der Ereignisse, die in diesem Buch geschildert sind, bin ich überzeugt, dass es eine der markantesten Erfahrungen von meiner gesamten Arbeit ist. Aus diesem Grunde hoffe ich, dass es die Herzen der Leser tief berührt, denn es ist ein Buch, das zum Herzen des Herzens führt.

Daniel Meurois im Gespräch mit Michèle Lefebvre.